Endlich alles im Reinen – oder wie eine Grafik entsteht.
Eigentlich sollte ein kleines Geheimnis übrig bleiben, endlich alles im Reinen bedeutet auf keinen Fall, dass ich Ihnen alles verrate.
Sie sehen eine nackte junge Frau. Ja, sie war mein Modell und ich habe sie hier zweimal abgebildet. Nein, ich werde Ihnen nie und nimmer ihren Namen verraten. Alles andere dürfen Sie wissen. Ich arbeite mit Modellen. Schon immer. So habe ich es im Studium gelernt. Ja, sie tun dies aus eigenem Antrieb und es gibt weder öffentliche noch interne Beschwerden.
Nun zur Technik. Diese hier vorgestellte Grafik ist nach einem Entwurf entstanden. Bei der Herangehensweise ist die Art der drucktechnischen Umsetzung egal. Am Anfang steht eine möglichst detaillierte Zeichnung. Diese ist eigentlich schon ein Bildwerk für sich und könnte auch gut als Malerei umgesetzt werden. Vielleicht tue ich dies ja eines Tages.
Um Sie nicht zu langweilen, habe ich Ihnen hier lediglich einen der Farbauszüge mitgebracht.
Die figürliche Zeichnung ist freigestellt und der Hintergrund als erste Farbe angelegt. So werden alle Elemente der Komposition behandelt, bis die Grafik vollendet ist. In dem Fall sind 6 „Druckplatten“ nötig. Glauben Sie mir, das ist eine Fummelarbeit und ohne ein gewisses handwerkliches Können schlecht zu bewältigen. Diese einzelnen Druckplatten werden im klassischen Druckverfahren hintereinander auf denselben Bildträger gedruckt. In der Regel ein Büttenpapier.
Da es sich hier um einen Giclée Pigmentdruck handelt, werden die einzelnen Farbauszüge zu einem Druckträger zusammengeführt.
Die ummantelten Pigmente werden mithilfe von einer Spezialmaschine auf ein hochwertiges Hahnemühle-Spezialpapier gedruckt. Dieses ist ein reines Baumwollpapier und daher ausgesprochen alterungsbeständig. Die Pigmente lagern sich auf der Oberfläche des Druckpapieres ab. Deshalb wirkt solch eine Grafik haptisch. Der Hersteller der verwendeten Pigmente gibt eine Garantie von 90 Jahren auf die Lichtechtheit. An Brillanz sind diese Farben nicht zu übertreffen und die Möglichkeit der Farbmischungen ist einzigartig.
Sie kennen die Marilyn von Andy Warhol?
Diese gibt es in mehreren Farbvarianten. Emil Nolde und die Expressionisten arbeiteten auch mit solchen Farb-Varianten. Sie machen sich nicht nur sehr gut in einer Block-Hängung, es besteht auch ein besonderer Reiz für den Künstler. Kann er doch die volle Bandbreite der farblichen Möglichkeiten an einem Motiv ausprobieren.